Pfadfinderei ist etwas, dass schon seit uber 100 Jahren existiert. Die Ursprünge liegen in Großbritannien. 1907 hat der Grunder der Pfadfinder, Baden-Powell, das erste Lager auf Brownsea Island mit 21 Jungen durchgefuhrt.
Ein bisschen früher gab es schon in Deutschland die Wandervogel-Bewegung, die den Schwerpunkt auf das Wandern setzte und auch noch heute parallel existiert. Es vermischten sich dann innerhalb der Jahre Methoden und Praktiken beider Gruppierungen; also sind Pfadfinder in Deutschland etwas ganz Besonderes, weil wir gleich zwei Wurzeln haben und daher eigene Bräuche pflegen.
z.B. verwenden wir Kohten und Jurten; das sind schwarze Zelte, die aus Baumwolle und bodenlos sind. Man kann also in diesen Zelten Feuer machen. Ein weiterer Vorteil dieser Zelte ist, dass, man sie miteinander kombinieren kann und so große Gruppenzelte oder kleine Einpersonen-unterschlupfe basteln kann, da diese Zelte aus mehreren Bahnen zusammen geknüpft werden. Diese Zelte stammen ubrigens von einer dritten Bewegung, die sich Deutsche Autonome Jungenschaft vom 1.11.1929 nannte, von der tragen wir auch die den Matrosenblusen ähnelnde Kluften.
Mittlerweile gibt es 47.000 junge und ältere Menschen, die Mitglied im VCP sind 210.000 Pfadfinder in den deutschen Ringverbänden BdP, DPSG, PSG und VCP und etwa 35.000.000 Pfadfinder weltweit und die Zahl ist stetig wachsend. Es gibt noch viele weitere Verbände und Bunde.
Wir unterteilen alle Kinder in Altersstufen, um optimal auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Die Jüngsten nennen sich Wölflinge und bei ihnen steht Spielen im Vordergrund, bei dem aber meist schon vieles vorbereitet wird, um die später notwendigen Eigenschaften zu fördern, wie Teamfähigkeit und Kreativität.
Bei der nächsten Altersstufe handelt es sich um die etwa 11-16 Jährigen Pfadfinder, die aber auch noch mal aufgeteilt werden, da ein 11Jähriger ja andere Fähigkeiten und Interessen hat als ein 16 Jähriger. Hier werden schon Pfadfindertechniken vermittelt und Methoden wie Fahrt und Lager intensiv erlebt.
Bei uns steht im Vordergrund, dass die Jugend von der Jugend gefuhrt wird – wobei immer im Dialog mit der Gruppe geführt wird. Pfadfinder sind in Kleingruppen organisiert, mit einer Stärke von 5 bis 10 Leuten, um so eine gute Gemeinschaft und Vielfältigkeit im Stamm zu schaffen.
Es wird bewusst darauf geachtet, Werte wie Demokratie und Freiheit zu vermitteln, ein bewusster Umgang mit der Natur und den Mitmenschen soll beigebracht werden.
Es bedeutet als Pfadfinder auch, Verzicht zu lernen. Ein spartanisches Leben nur mit dem Nötigsten ermöglicht ein Abenteuer in der Natur und einen bewussteren Umgang mit Komfort wie z.B. den Kühlschrank und den Herd zu benutzen. Auf Lager und Fahrt muss man erst einmal Holz suchen und einen geeigneten Platz finden und ein Feuer zu entfachen. Auch das gemeinsame Singen und Gitarrespielen am Lagerfeuer gehören dazu.
Pfadfinderei prägt die Lebenseinstellung (man hört nicht auf Pfadfinder zu sein wenn man die Kluft auszieht) und ein jeder Pfadfinder setzt sich zum Ziel die Welt ein wenig besser zu hinterlassen als er sie vorgefunden hat.
In diesem Sinne
Gut Pfad